Preis und die unterschiedliche Arten davon – wichtige Wirtschaftsbegriffe

Preis und die unterschiedliche Arten davon – wichtige Wirtschaftsbegriffe
Der Preis bezeichnet einerseits den in Geld ausgedrückten Gegenwert für eine Einheit eines Gutes oder einer Dienstleistung und andererseits das Austauschverhältnis zwischen verschiedenen Wirtschaftsgütern. Preise haben im Rahmen der ökonomischen Aktivitäten in der Volkswirtschafverschiedene Funktionen. Der Preisniveaustabilität, also der Verhinderung inflationärer Tendenzen, gilt das besondere Augenmerk der Wirtschaftspolitik.

■ Der Markt: Order Preisbildung Die Preise für die verschiedenen Waren und Dienstleistungen bilden sich auf Märkten durch das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage. Die Anbieter planen das Angebot von Gütern zu unterschiedlichen Preisen. Die Nachfrager planen, bestimmte Güter in bestimmten Mengen nachzufragen. Die einzelnen Angebots- und Nachfrage-mengen werden dabei zum Marktangebot und zur Marktnachfrage zusammengefasst. Die drei Marktfaktoren Angebot, Nachfrage und Preis stehen in einer engen Wechselbeziehung, sodass Änderungen von einem Faktor jeweils Veränderungen der anderen Faktoren zur Folge haben.

Eine besondere Rolle in diesem Zusammenspiel, man nennt es auch Preis- bzw. Marktmechanismus, spielt jedoch der Preis, da er Angebot und Nachfrage am Markt zum Ausgleich bringt. Die Preisbildung ist dabei grundsätzlich von der jeweiligen Marktform abhängig. Unterschieden wird zwischen der Preisbildung bei vollständiger Konkurrenz, bei unvollständiger Konkurrenz (monopolistische Konkurrenz), beim Monopol und beim Oligopol.

■ Gesucht: Das Marktgleichgewicht
Mit der Analyse und der Erklärung der Preisbildung auf Konsumgütermärkten und Märkten für Produktionsgüter in der Volkswirtschafbefasst sich die Preistheorie. Nach den Annahmen v. a. von neoklassischen Ökonomen wie LEON WALRAS (1834 – 1910) zum (Güter-)Marktmodell kommt es auf dem Mark auf Dauer immer zu einem Gleichgewicht, dem Marktgleichgewicht, da von Anbietern und Nachfragern ständige Anpassungen ihrer Vor-stellungen von Preis und Menge vorgenommen werden. Die am Markauftretenden Anbieter und Nachfrager verfolgen danach unterschiedliche Ziele. Die Anbieter wollen am Markt ihre Waren und Erzeugnisse verkaufen und dabei einen möglichst hohen Preis erzielen. Die Menge der angebotenen Güter wird deshalb normalerweise umso größer sein, je höher der Preis ist(Angebotsgesetz). Wird ein sinkender Preis erwartet, verringert der Anbieter seine Angebotsmenge. Da alle Anbieter diese Ziele verfolgen, kommt es am Markt zum Wettbewerb bzw. zur Konkurrenz.

Die am Markauftretenden Nachfrager wollen die Güter, die sie benötigen, zu möglichst niedrigen Preisen einkaufen. Der Nachfrager wird dabei normalerweise umso mehr von einem Gutkaufen, je niedriger der Preis ist(Nachfragegesetz). Steigt der Preis, wird der Nachfrager weniger von einem Gutkaufen oder seine Käufe auf andere, ähnliche oder gleichartige Güter verlagern. An einem bestimmten Punkt wird es zu einer Übereinkunft zwischen Anbieter und Nachfrager über den Preis und die Menge kommen. Der Preis ergibt sich als Kompromiss aus den unterschiedlichen Preisvorstellungen beider Marktparteien. Es bildet sich der Gleichgewichtspreis, der Angebot und Nachfrage zum Ausgleich bringt. Er liegt in der Höhe, bei der die von den Verkäufern angebotene Menge an Gütern auch von den Nachfragern tatsächlich gekauft wird (Gleichgewichtsmenge). Der Mark ist dann geräumt, es besteht weder ein Angebotsüberhang noch ein Nachfrageüberhang.

Marktangebot und Marktnachfrage können in Form eines Preis-Mengen-Diagramms dargestellt werden. In der grafischen Darstellung kommt das Verhalten von Anbietern und Nachfragern durch die mit dem Preis ansteigende Angebotskurve und die mit dem Preis fallende Nachfragekurve zum Ausdruck. Im Schnittpunkt der Angebotskurve und der Nachfragekurve sind Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht, die angebotene Menge stimmhier mit der nach-gefragten Menge überein (Gleichgewichtsmenge). Der Marktpreis, der sich im Schnittpunkt der Angebots- und Nachfragekurve bildet, ist der Gleichgewichtspreis.

Die Wirtschaft ist jedoch laufend in Bewegung und sowohl die angebotenen als auch die nachgefragten Gütermengen verändern sich ständig. Als Folge dieser ständigen Veränderung von Angebot und Nachfrage passt sich auch der Gleichgewichtspreis laufend neu an.

■ Die Elastizität von Angebot und Nachfrage
An welcher Stelle sich das Marktgleichgewicht einstellt, hängt von der Reaktion von Angebot und Nachfrage auf Preisveränderungen ab. Die Marktnachfrage und das Marktangebot werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst: das Marktangebot insbesondere von der Höhe der Löhne und der Zinsen, die Marktnachfrage vom Einkommen und den Preisen der anderen Güter. Steigt das Einkommen der Haushalte durch Lohnerhöhungen an, werden sie wahrscheinlich eine größere Gütermenge am Marknachfragen. Übersteigt die Nachfrage nach bestimmten Gütern jedoch das Angebot dieser Güter, bildet sich ein neuer, höherer Gleichgewichtspreis. Steigende Preise für bestimmte Güter führen ihrerseits normalerweise zu steigendem Angebot, da die Hersteller die Möglichkeit sehen, höhere Gewinne zu erwirtschaften, und deshalb mehr produzieren. Durch die erhöhte Produktion steigt das Angebot und ein neuer, niedrigerer Gleichgewichtspreis bildet sich, bei dem allerdings eine größere Gütermenge als zur Hochpreisphase umgesetzt wird.

Die Reaktion von Angebot und Nachfrage auf Veränderungen der Preise kann unterschiedlich sein, sie wird mithilfe von Elastizitäten ausgedrückt. Die Preiselastizität des Angebots stelldabei dar, wie sich die angebotene Menge eines Gutes prozentual verändert, wenn sich der Preis für dieses Guam ein Prozentändert. Die Preiselastizität der Nachfrage zeigt dagegen die prozentuale Veränderung der Nachfragemenge nach einem Guan, wenn eine Preisänderung von einem Prozent bei diesem Gut eintritt. Sie ist damit ein Maß für die Reaktion der Nachfrage auf Preisveränderungen. Die Preiselastizität der Nachfrage bei lebensnotwendigen Gütern (z. B. Brot der Kartoffeln) ist relativ niedrig, weil auf solche Güter kaum verzichtet werden kam, umgekehrt ist sie bei Luxusgütern (z.B. Champagner) relativ hoch.