Preisführerschaft Preisindex Preisniveau und Preispolitik

Preisführerschaft, Preisindex, Preisniveau und Preispolitik
Preisführerschaft: eine preispolitische Verhaltensweise zwischen konkurrierenden Unternehmen. Der überlegene Marktteilnehmer in Itinerars Vorreiter eine Preisänderung (meistens ein Preiserhöhung), der die anderen Unternehmen in kurzer Zeitfolgen. P. ist typisch für oligopolistische Märkte. Al; Beispiel für eine P. wird häufig das Verhalten der Mineralölkonzerne bei der Preisgestaltung an den Tankstellen genannt.

Preisindex: ein Index als Maßstab für Preisveränderungen. Für private Haushalte am bedeutendsten ist der Verbraucherpreisindex (früher: Preisindex für die Lebenshaltung aller privaten Haushalte) der gebräuchlichste Maßstab für die Preisveränderungen, von denen private Haushalte direkt betroffen sind Dieser vom Statistischen Bundesamtberechnete Index wird häufig auch als Maß für die allgemeine Inflation angesehen. Der P. wird anhand eines Warenkorbs berechnet, der alle Güter und Dienstleistungen enthält, die den typischen Verbrauchsgewohnheiten eines Durchschnittshaushalts entsprechen. Dazu gehören Güter des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel, Bekleidung oder Mieten und langlebige Gebrauchsgüter wie Kraftfahrzeuge oder Möbel genauso wie Dienstleistungen. I.d.R. wird der Warenkorb, der zz. rd. 750 Waren und Dienstleistungen enthält, ungefähr alle fünf Jahre neu festgesetzt, weil sich die Konsumgewohnheiten der Verbraucher verändern oder neue Waren und Dienst-leistungen angeboten werden. Die Berechnung der Preisveränderung für die Lebenshaltung erfolgt durch die Ermittlung der Preise für die einzelnen Güter des Warenkorbs. Diese Preise werden dann als Indexzahl bezogen auf ein Basisjahr ausgedrückt (derzeit Preisbasis 2000 = 100).

Neben dem Verbraucherpreisindex gibt es in Deutschland verschiedene weitere P., z.B. den Index der Einzelhandelspreise, den Erzeugerpreisindex und die Indizes der Ein- und Ausfuhrpreise. Für die EU wird der harmonisierte Verbraucherpreisindex ermittelt.

Preisniveau: Bezeichnung für den Durchschnitt aller Preise in einer Volks-wirtschaft. In der Praxis wird eine solche statistische Berechnung nichtvorgenommen, sondern die Preisentwicklung anhand eines Preisindex festgestellt.

Preispolitik: alle Entscheidungen zur Bestimmung und Durchsetzung von Beschaffungs- bzw. Absatzpreisen. Dazu zählen neben Maßnahmen der Marktforschung nicht nur die an den Kosten orientierte Kalkulation, sondern auch eine langfristige Preisstrategie, die Preis-differenzierung, die Abstimmung der Angebotspreise innerhalb des Sortiments (Preislinienpolitik) sowie Maßnahmen zur Preisdurchsetzung, die in andere Bereiche des Marketing hineinreichen wie die Konditionenpolitik. Die betriebliche P. kann nichtlost gelöst von der Produktpolitik betrieben werden, da für den Markterfolg das Preis-Leistungs- Verhältnis entscheidend ist.
Wichtige Aspekte sind die Kosten- und Liquiditätssituation, die Attraktivität des eigenen Angebots sowie die Wettbewerbsbedingungen am Markt. Demzufolge vermischen sich in der Praxis kostenorientierte Preisfindungsmethoden, z.B. die Berechnung einer Preisuntergrenze, mitmarkt- und konkurrenzorientierten Methoden. Soll z.B. ein Wettbewerber durch niedrige Preise aus dem Markgedrängt werden, um den ei-genen Marktanteil dadurch zu erhöhen? Verkaufet in Unternehmen Produkte gleicher Arzu deutlich verschiedenen Preisen, wird von Preisdifferenzierung gesprochen.

Staatliche Maßnahmen zur Beeinflussung der Preise nennt man autoritative Preispolitik. Dazu gehören Vorschriften zur Festsetzung von Preisen, die Kontrolle des gesamten Preisniveaus und die Überwachung einzelner Güterpreise. Diese Form der P. ist bzw. war in der Zentralverwaltungswirtschaf(Planwirtschaft) die Regel. In der Marktwirtschaft ist die politische Preis-bildung verbreitet, bei der der Staat bestimmte Anbieter (z.B. Stahlproduzenten, Werftindustrie oder die Landwirtschaft) aus politischen oder sozialen Erwägungen besser stellt, als es eine freie P. ergäbe.